Nazi-Ideologen für den Arbeitseinsatz
'Wie der deutsche, so dient auch der ausländische Arbeiter
der Stirn und der Faust durch seinen Arbeitseinsatz im Großdeutschen Reich
dem Neuaufbau Europas und dem Kampf um die lebenswichtigen Voraussetzungen für
eine glückliche Zukunft und Wohlfahrt der Völker im europäischen
Raum. Der ausländische Arbeiter muss sich dieser Aufgabe und Auszeichnung
stets bewußt sein. Auf diesem Gedanken beruht sein Einsatz, seine Arbeitsleistung
und seine persönliche Haltung.'
(Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz Sauckel)
Fritz
Sauckel
Einer derjenigen, der direkt für die Zwangsarbeit verantwortlich gehalten
werden kann, ist der deutsche General Fritz Sauckel. Sauckel war ein fanatischer
Anhänger der NSDAP. Er verstand es, sich in der NSDAP zu immer höheren
Posten emporzuarbeiten.
Sauckel wurde am 27. Oktober 1894 in Hassfurt geboren. Er arbeitete eine Zeit
lang für die norwegische und schwedische Schifffahrt. Während des
Ersten Weltkrieges wurde er 5 Jahre lang in Frankreich gefangen gesetzt, nachdem
das deutsche Frachtschiff, auf dem er sich aufhielt, aufgebracht wurde.
Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück. Dort fand er in einer
Fabrik Arbeit. 1922 begann er ein Studium, das er nie vollenden würde.
Als 1923 die NSDAP gegründet wurde, schloss Sauckel sich direkt dieser
Partei an. Er war einer der ersten Parteimitglieder (Nummer 1395). 1927 wurde
Sauckel zum Gauleiter der NSDAP des Landes Thüringen, in dem er in 1929
in die Regierung kam, ernannt. Als Hitler in 1933 in Deutschland an die Macht
kam, wurde Sauckel zum Reichsstatthalter von Thüringen ernannt und erhielt
sogar einen Platz im Reichstag.
Im Zweiten Weltkrieg war Sauckels erste Aufgabe, die Verteidigung des Distriktes
Kassel. Am 21. März 1942 erhielt er auf Empfehlung von Albert Speer, die
wichtige Funktion 'Allgemein Bevollmächtigter des Arbeitseinsatzes'. Damit
war er für die Arbeitskräfte in Deutschland verantwortlich. Er nahm
eine wichtige Position ein und war direkt Hitler unterstellt.
Er stellte fest, dass nur freiwillige ausländische Arbeitskräfte nicht
reichen würden. Letztendlich kann dies bestätigt werden, da von den
mehr als 10 Millionen Menschen, die in Deutschland gearbeitet haben, nur 200.000
auf freiwilliger Basis kamen.
Im Oktober 1946 wurde Sauckel während des Nürnberger Prozesses u.a.
wegen folgender Verbrechen für schuldig erklärt: Verbrechen gegen
die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. Er wurde deswegen zum Tode verurteilt.
Sauckel hat diese Beschuldigungen immer abgewiesen. Er weigerte sich, zuzugeben,
dass in den Lagern Menschen mit Absicht durch Arbeit sterben sollten und er
verneinte auch, dass es so etwas wie Sklavenarbeit gegeben hätte. Die Fakten
sprachen jedoch für sich. Die letzten Worte von Sauckel, am 16. Oktober
1946 waren: 'Ich werde unschuldig sterben, meine Verurteilung ist unehrlich.
Gott schütze Deutschland!'
Sauckel sagte am 20. April 1942 folgendes:
'Es ist unwidersprochen notwendig, die in den eroberten sowjetischen Gebieten
vorhandenen Menschenreserven vollständig zu benutzen.
Ich gebe dabei zu bedenken, dass auch eine Maschine nur etwas kann leisten,
wenn sie Brennstoff, Öl/smeerolie und Wartung erhält. Aber wieviel
Pflege ist für einen Menschen notwendig - auch wenn er von einer primitiven
Art und Rasse ist - im Verhältnis zu einer Maschine?'
Bernhard Baatz
Für den 'Polen- ' und 'Russeneinsatz' im Deutschen Reich richtete die
NS-Führung im RSHA (Reichssicherheitshauptamt) ein besonderes Referat ein:
das Referat IV.D.2.
Leiter war Bernhard Baatz, der bis zu seinem Tod in Duisburg-Huckingen lebte.
Seine Funktion war vergleichbar mit der Eichmanns im 'Judenreferat'.
Regierungsrat Bernhard Baatz organisierte seit Dez. 1939 die Deportationen zur
Zwangsarbeit aus den besetzten Ostgebieten. Nach dem Krieg schlüpfte er
durch die Maschen der Justiz und machte in Duisburg eine Zweitkarriere als Geschäftsführer
der Mannesmann-Wohnungsbaugesellschaft (1953-1967).